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Im Jahr 1840 wurde die alte Kirche niedergelegt, die wohl seit Jahrhunderten der Gemeinde gedient hatte, inzwischen aber auch zu klein für die wachsende Gemeinde geworden war. Die Kirche war durch schwere Stürme zudem derart marode geworden, dass sie noch einige Zeit vor dem Abriss wegen Baufälligkeit polizeilich geschlossen und versiegelt werden musste.
Eine vom Kirchen- und Gemeindevorstand ernannte Baukommission entschied sich für den Wegebauinspektor Niermann aus Wiedenbrück zur Planung der neuen Kirche. Es sollte eine neugotische Kirche werden, zunächst noch ohne Turm. Dies ist durchaus von baugeschichtlicher Bedeutung, ist es doch das erste neugotische Gotteshaus im Regierungsbezirk Münster.
Nach einigen Schwierigkeiten bezüglich der Größe des neuen, geplanten Objektes, wurde am 30.10.1841 die Baugenehmigung für die heutige Kirche St. Mariä Himmelfahrt erteilt. Sie sollte Platz für 800 Erwachsene und 400 Kinder haben.
Im Jahr 1842 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die bis 1846 andauerten. Benachbarte Gemeinden wie Einheimische boten sich an und halfen unentgeltlich bei den Fuhren der zum Bau benötigten Bruchsteine. Der Grund für die lange Bauzeit lag vor allem in den großen finanziellen Schwierigkeiten, da der Neubau begonnen wurde, ohne daß die Finanzierung auch nur annähernd gesichert war. Die Gemeinde besaß nur ein Eigenkapital von weniger als einem Zehntel der veranschlagten Bausumme, so dass eine Stillegung drohte. Daher wandte sich Pastor Föcking direkt an den König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und bat um Unterstützung. Am 31.12.1844 wurde auf Erlass des Königs zur Deckung der Kosten zum Neubau der Füchtorfer Kirche die Genehmigung einer allgemeinen katholischen Haus- und Kirchenkollekte in ganz Preußen bewilligt. Diese erbrachte etwa die Hälfte des noch benötigten Geldes und mit dieser Finanzspritze konnte mit einem Jahr Verspätung das fertiggestellte Gotteshaus am 23.9.1846 durch den Kapitularvikar, Weihbischof Dr. Melchers, eingeweiht werden.
Wie bereits erwähnt wurde die neue Kirche zunächst ohne Turm geplant. Der Glockenturm der alten Kirche blieb nach deren Abbruch noch bis zum Jahre 1857 vor der Westfront der neuen Kirche stehen. Dann musste auch er wegen Baufälligkeit niedergelegt werden.
Textzusammenstellung: Reinhold Gebbe
Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt im Jahre 1902
Die Kirche besitzt keinen Turm. Hinter dem Chorraum steht noch das alte, provisorische Glockenhaus und man erkennt die Außentreppe, die zur Sakristei und zum Aufgang zur Empore der Familie von Ketteler führt.
(Quelle: 150 Jahre Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt Füchtorf)