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Die Sassenberger Kirche wurde von ihrem Stifter Christoph Bernhard von Galen im 17. Jahrhundert zunächst ohne Kirchturm sondern nur mit einem Dachreiter errichtet. Der erste massive bauliche Eingriff ins äußere Erscheinungsbild erfolgte mit dem Bau des imposanten Kirchturms mit seiner dreifachen Zwiebelform auf der Nordseite zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Später wurde dann an der Südwestseite ein erster kleiner Anbau ergänzt, der schließlich im Jahre 1978 mit dem Anbau einer Seitenkapelle und einer neuen Sakristei zum heutigen Aussehen des Kirchengebäudes ergänzt wurde.
Wir beginnen unseren virtuellen Rundgang vor dem Nordeingang der Kirche und haben das barocke Hauptportal vor uns. Es gehört zum ersten Bauabschnitt der Kirche und wurde bereits 1673 fertiggestellt. Es fand in der Fassade des neueren Turmes wieder Verwendung. Das aufwendig gestaltete Sandsteinportal im Turm sowie das Seitenportal an der linken Seite des Kirchenschiffs sind einige der wenigen barockisierenden Stilelemente, die bereits beim Bau der Pfarrkirche vorgesehen waren und der sonst eher schlichten Dorfkirche einen Hauch fürstlicher Pracht verliehen. Über den seitlichen Kapitellen des Portals erhebt sich ein Rundgiebel, der vom fürstbischöflichen Wappen des Stifters durchbrochen wird.
Gehen wir um die Kirchturm herum auf die Ostseite so finden wir dort das zweite Barockportal unserer Kirche. Der Sprenggiebel ist bei diesem Portal nicht gewölbt ausgeführt und die Tür wird eingerahmt von einer sogenannten Rustikagliederung, d.h. abwechselnd vorragend und zurücktretend angeordneten Sandsteinquadern.
Rechts und links des Portals wurden in jüngerer Zeit Bronzetafeln angebracht, die auf die Erbauungszeit der Pfarrkirche hinweisen bzw. an die Georgskapelle auf dem früheren Burggelände erinnern.
Ein Sockel mit einer knienden, kreuztragenden Jesus-Skulptur etwas nördlicher an der Außenwand erinnert noch an den ehemaligen Friedhof an der Pfarrkirche.
Gehen wir weiter um die Kirche herum finden wir auf der Südseite an der Stirnseite des Chores ein besonderes Kleinod. Die dort angebrachte Kreuzigungsgruppe war ursprünglich für den Friedhof bestimmt, der früher die Kirche umgab. Unter einem gewölbten Baldachin steht auf klassizistischen Konsolen ein Kreuz aus dem 19. Jahrhundert. Die beiden Figuren der Maria und des Johannes stammen vermutlich bereits aus dem 17. Jahrhundert.
Interessant ist sicher ein weiteres ungewöhnliches Detail der Kreuzigungsgruppe. Am Fuße des Kreuzes ist ein Totenschädel zu sehen, für den es unterschiedliche symbolische Deutungen gibt. Zum einen weist er auf den Kreuzigungsort, den Berg Golgatha, die Schädelstätte hin. Zum anderen besagen die apokryphen Schriften, dass nach dem Tode Jesu am Kreuz durch ein Erdbeben der Schädel Adams aus dem Boden trat, dessen Sündenfall durch den Kreuzestod gesühnt wurde.
In der Rasenfläche vor der Kreuzigungsgruppe ist noch die Grabplatte des Grabmales der Schriftstellerin Luise von Gall (1815-1855) zu sehen, die das der Kirche gegenüberliegende Haus Schücking bewohnte.